Silvesterbilanz
In der Silvesternacht kam es wieder zu zahlreichen Einsätzen für Feuerwehr und Polizei, dennoch ist ein leichter Rückgang der Einsatzzahlen zu verzeichnen. In Hellersdorf kam es zu mehreren Bränden und das Unfallkrankenhaus Marzahn berichtet von 15 Personen, die durch unsachgemäßen Umgang mit Böllern verletzt worden sind.
Bilanz der Berliner Feuerwehr
Wie die Berliner Feuerwehr mitteilt kam es in der Silvesternacht wieder zu zahlreichen Einsätzen. Demnach wurde um 18.50 Uhr planmäßig der
„Ausnahmezustand Silvester“ von der Leitstelle ausgerufen. Das hat zur Folge, dass Notrufe nun nach Priorität und nicht nach Notrufeingang disponiert werden und das Einsatzmittelaufgebot angepasst wird.
„In der Silvesternacht befanden sich insgesamt 1.405 Einsatzkräfte mit 425 Fahrzeugen im Dienst. Davon waren 792 Angehörige von der Berufsfeuerwehr, 467 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr, 88 Kräfte der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr (Rettungsdienst) und 58 Kräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW). Zum Vergleich: Im „Alltag“ befinden sich rund 481 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr ständig im Dienst.“ , so die Feuerwehr.
Zur Absicherung der Veranstaltung „Welcome 2019“ an der Festmeile am Brandenburger Tor wurden von der Berliner Feuerwehr zwei temporäre Feuerwachen und fünf Sanitätsstellen des Deutschen Roten Kreuzes eingerichtet. In diesem Bereich kam es zu 277 Hilfeleistungen des Sanitätsdienstes. 33 Personen mussten von dort in umliegende Kliniken transportiert werden. Davon wurden 6 Personen durch Feuerwerkskörper verletzt. Im weiteren Stadtgebiet behandelten wir 29 Personen mit Verletzungen, die durch Pyrotechnik verursacht wurden.
Insgesamt mussten die Einsatzkräfte im Zeitraum von 19.00 Uhr bis 06.00 Uhr zu 1385 Einsätzen ausrücken. Davon waren 432 Brände, 894 Rettungsdiensteinsätze und 59 Sonstige. Nach Angaben der Berliner Feuerwehr seien die Zahlen im vergleich zum Vorjahr um 12,3 % zurückgegangen.
Zum Vergleich, im Vorjahr musste die Berliner Feuerwehr von 19.00 Uhr bis 06.00 Uhr zu 1580 Einsätzen ausrücken. 444 mal mussten die Einsatzkräfte Brände löschen, 1039 mal kam der Rettungsdienst zum Einsatz und 9 sind als Sonstiges erfasst.
Zahlreiche Brände in Hellersdorf
In Hellersdorf mussten die Einsatzkräfte zu zahlreichen Bränden ausrücken. Unter anderem waren Müllcontainer, Kleinwagen und Balkone in Brand geraten. Dabei wurden die Retter teilweise mit Pyrotechnik beworfen.
In der Ludwigsfelder Straße riefen Anwohner und Zeugen gegen 22.55 Uhr die Feuerwehr zu einem Brand auf einem Balkon. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer, das im 7. Obergeschoss des Mehrfamilienhauses ausgebrochen war, schnell löschen. Hierbei sollen die eingesetzten Feuerwehr- und Polizeikräfte von mehreren Jugendlichen mit Pyrotechnik beworfen worden sein. Die Polizei konnte mehrere Personen festhalten und kontrollieren.
In der Riesaer Straße löste der Feueralarm in einem Supermarkt aus. Mehrere Personen zündeten Zuvor im Eingangsbereich Pyrotechnik. Durch den verursachten Feinstaub schlugen die Rauchwarnmelder Alarm.
In der Stollberger Straße kam es gegen 3.15 Uhr zu einen Brand in einem Fahrzeug. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hellersdorf mussten das Fahrzeug mit einem Trennschleifer öffnen, bevor sie den Brand vollständig löschen konnten.
Wenig später brannte es auch in der Stendaler Straße. Mehrere Anrufer wählten zunächst gegen 3.18 Uhr den Notruf, als sie die Flammen bemerkten. Die Einsatzkräfte konnten den Brand schnell löschen. Ein Feuerwehrmann erlitt dabei leichte Verletzungen und musste vor Ort rettungsdienstlich behandelt werden.
Fast zeitgleich mit den Bränden in der Stollberger Straße und der Stendaler Straße mussten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kaulsdorf ausrücken. In einem Wohnhaus der Bansiner Straße sind mehrere Müllcontainer in Brand geraten. Durch das schnelle handeln der Feuerwehr konnte der Brand binnen weniger Minuten gelöscht werden.
Am frühen Morgen kam es in der Alten Hellersdorfer Straße zu einem Brand auf der Rückseite eines Wohnblocks. Aus bislang ungeklärter Ursache gerieten mehrere Müllcontainer und Kleinwagen in Brand. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Marzahn mussten den Brand löschen.
Auch im Umland mussten die Freiwilligen Feuerwehren zahlreiche Brände löschen
Im Berliner Umland mussten die Freiwilligen Feuerwehren ebenfalls zu einer Vielzahl von Bränden ausrücken.
In Hangelsberg brannte es im Dachstuhl eines Einfamilienhauses. Die Einsatzkräfte konnten den Brand schnell unter Kontrolle bringen und löschen. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand. Nach Angaben der Feuerwehr kommt es in der Silvesternacht immer wieder zu Dachstuhlbränden im Umland. Häufig sind verirrte Silvester-Raketen der Auslöser.
In Fürstenwalde mussten die Einsatzkräfte in der Silvesternacht zu einem vermeintlichen Kellerbrand ausrücken. Ein Anwohner hatte zuvor mehrere Feuerwerksbatterien abgebrannt und die abgebrannten Überreste in den Keller gelegt. Es verging nicht viel Zeit, bis weitere Anwohner die Feuerwehr riefen, nachdem sie Rauch aus dem Keller feststellten. Die Feuerwehr konnte den Brand binnen weniger Sekunden löschen.
Mehrere Verletzte durch Böller in der Rettungsstelle des Unfallkrankenhaus Berlin
Wie das Unfallkrankenhaus Berlin mitteilt mussten in der Nacht 15 Personen mit schweren Handverletzungen versorgt werden. Einige von ihnen verloren dabei Finger.
Die Bilanz aus der Silvesternacht: 15 Opfer von Feuerwerkskörpern mit #Bölllerschmerz. Mehrere Amputations- und Brandverletzungen. #ukb
— ukb (@ukbberlin) 1. Januar 2019