Hydranten sabotiert – Polizei sucht nach Zeugen
Unbekannte haben im Februar und März diesen Jahres mehrere Hydranten im Kienbergpark sabotiert. Mit Aushängen sucht die Polizei nun nach Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder Hinweise dazu liefern können.
Erneut ist der Kienbergpark in Berlin Marzahn-Hellersdorf von Vandalismus betroffen. Wie nun bekannt geworden ist, sind mehrere Unterflurhydranten von einem oder mehreren bislang unbekannten Tätern mit Beton ausgegossen worden. Aufgefallen ist der Sabotageakt bei einer Routinekontrolle des dafür zuständigen Wasserversorgers.
Was sind Unterflurhydranten?
Damit die Feuerwehr im Brandfall genug Löschwasser zur Verfügung hat sind Hydranten unerlässlich. Dabei unterscheidet die Feuerwehr in sogenannten Ober- und Unterflurhydranten. Im Gegensatz zu den Oberflurhydranten, die meist am Straßenrand sichtbar stehen, sind Unterflurhydranten im Boden eingelassen und mit einem ovalen Gussdeckel verschlossen. Weiße Schilder mit einer roten Umrandung zeigen der Feuerwehr die genauen Positionen dieser Hydranten an.
„In Berlin ist ein Unterflurhydrant die Wasserentnahmestelle, die für die Feuerwehr am meisten Verwendung findet.“, so Kevin Bartke, Pressesprecher der Berliner Feuerwehr. Denn im Brandfall braucht die Feuerwehr mehr Wasser, als die meisten Löschfahrzeuge mit sich führen. So reicht der Löschwasservorrat eines Löschfahrzeuges zwar für die ersten 2-4 Minuten, jedoch nicht um einen Brand vollständig zu bekämpfen.
Sabotage verzögert Brandbekämpfung
Die Sabotageaktion im Gottfried-Funek-Weg in Biesdorf hätte im schlimmsten Fall Menschenleben kosten können. Wie die Polizei zögerlich auf Anfrage mitteilt, sind bereits im Februar zehn dieser Unterflurhydranten mit Beton ausgegossen worden. Im März erfolgte der nächste Sabotageakt, demnach seien am 23. März vier weitere beschädigte Hydranten festgestellt worden. „Verzögert sich der Aufbau der Wasserversorgung kann sich der komplette Einsatzverlauf verzögern. Ist der nächstgelegene Hydrant nicht betriebsbereit muss eine längere Schlauchleitung zu einer betriebsbereiten Wasserentnahmestelle aufgebaut werden. Dadurch werden unter Umständen zusätzliche Einsatzkräfte gebunden, die ggf. dringend anderswo benötigt werden. Im schlimmsten Fall verzögert sich dadurch nicht nur die Brandbekämpfung sondern auch die Rettung von Personen. Zudem kann es bis dahin zu einer weiteren Brandausbreitung kommen.“, so Bartke.
Insgesamt 14 Hydranten sind im Kienbergpark mutwillig zerstört worden. Ausgegossen mit Beton und somit im Brandfall absolut nicht mehr zu benutzen. Die Feuerwehr verurteilt diese Taten, denn im Brandfall hätte sich die Brandbekämpfung im Gottfried-Funek-Weg und im Kienbergpark massiv verzögert. Empört zeigt sich die Behörde nun aber auch wegen der Tatsache, dass weder der Wasserversorger noch die Berliner Polizei die Notwendig sahen, die Feuerwehr über die fehlende Löschwasserversorgung im Kienbergpark zu informieren. So hätte die Berliner Feuerwehr zumindest dafür sorgen können, dass bei einem Brand in dem betroffenen Gebiet zusätzliche Einheiten und Tanklöschfahrzeuge hinzu kommen. Erst nach Recherchen eines Kamerateams habe die Feuerwehr davon Kenntnis erlangt.
Polizei sucht nach Zeugen
Mit einem Aushang am Kienbergpark sucht das Fachkommissariat der Polizeidirektion 3 (Ost) nun nach Zeugen zu den Taten. Für eine Stellungnahme war das zuständige Kommissariat jedoch nicht erreichbar, auch die Frage weshalb die Feuerwehr nicht über den Vorfall informiert wurde, bleibt unbeantwortet. Der dabei entstandene Sachschaden wird von der ermittelnden Behörde auf rund 35.000 Euro geschätzt. Falls Sie Angaben zur Tat machen können oder etwas verdächtiges beobachtet haben, können Sie sich unter der 030 4664 332 700 an den dafür zuständigen Polizeiabschnitt 32 wenden.