BERLIN

Tödlicher Unfall: War der Funkwagen ohne Blaulicht unterwegs?

Nach dem tödlichen Unfall mit einem Funkwagen der Polizei, haben die Ermittler nun Zeugen befragt. Dies bestätigte ein Sprecher der Polizei am Sonntag.

Der Funkwagen wurde bei dem Aufprall stark beschädigt.|Foto: DLB

Am Freitagabend kam es in Marzahn zu einem tödlichen Unfall mit einem Funkwagen des Polizeiabschnitts 62, als dieser auf dem Weg zu einem bewaffneten Raubüberfall war. Demnach soll der Funkwagen gegen 22.45 Uhr die Allee der Kosmonauten, in Richtung Rhinstraße, befahren haben. Auf höhe des S-Bahnhofs Springpfuhl betrat ein 30-jähriger Mann zu dieser Zeit die Fahrbahn, er wurde erfasst und tödlich verletzt. (Wir berichteten)

Rettungskräfte reanimierten den Mann.|Foto: DLB

Wesentliche Details etwa zur Geschwindigkeit des Polizeiautos oder zur Frage, ob mit Sirene gefahren wurde, blieben am Sonntagvormittag zunächst unklar. Dazu führe die Polizei nun Zeugenbefragungen durch und wertet den im Auto eingebauten Unfalldatenschreiber aus, sagte ein Polizeisprecher. Auch müsse eine mögliche Aussage des Fahrers abgewartet werden. Die Ermittler wollten so den Unfallhergang rekonstruieren.

War der Funkwagen ohne Blaulicht unterwegs?

Der RBB berichtete von einem Augenzeugen, dem zufolge der Wagen zunächst ohne Sirene und Blaulicht gefahren sei. Erst nachdem das Auto mit dem Fußgänger kollidiert sei, habe das Warnlicht geleuchtet. Der Polizeisprecher konnte dies weder bestätigen noch dementieren. Auch bei Kriminalreport hatten sich mehrere Zeugen gemeldet und berichtet, dass der Wagen ohne Blaulicht und ohne Sirene unterwegs gewesen sei. In einer vorherigen Mitteilung der Polizei hieß es, dass der Funkwagen nach bisherigen Erkenntnissen mit Blaulicht unterwegs gewesen sei.

Ermittlungsverfahren eingeleitet

Die beiden Beamten – ein Polizist und eine Polizistin – erlitten einen Schock und mussten ihren Dienst beenden. Der Fahrer des Polizeiwagens hatte sich nach dem Unfall freiwillig einer Fahrtüchtigkeits- und einer Atemalkoholkontrolle, sowie einer Blutentnahme unterzogen. Die Atemalkoholkontrolle verlief negativ, auch die Fahrtüchtigkeitskontrolle ergab keine Auffälligkeiten. Das Ergebnis der Blutuntersuchung steht derzeit noch aus.

Der Verkehrsermittlungsdienst sicherte Spuren am Unfallort.|Foto: DLB

Gegen den Fahrer sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet worden. Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 2 übernahm noch am Unfallort die weiteren Ermittlungen dazu und sicherte Spuren.

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